Selfnet Blog

Jul 02, 2017

Ceph storage upgrade post mortem

Unser Servernetz besteht hauptsächlich aus virtuellen Maschinen auf VM-Hosts, deren Daten in einem Storage-Cluster (SAN) verteilt liegen. Die Maschinen sind aus Redundanzgründen aufgeteilt auf verschiedene Standorte in Vahingen und Stadtmitte. Wichtige Dienste (z.B. DHCP, DNS) sind auch redundant auf mehreren VM-Hosts verteilt.

Wir haben vorgestern (nach dem AOA) und gestern auf unserem Storage-Cluster ein Update der Ceph Version von "Hammer" auf "Jewel" durchgeführt. Gleichzeitig haben die Admins von unseren VM-Hosts diese auf ein aktuelles Debian geupdated.

Damit es nicht zu Ausfällen kommt, haben wir auf einem unserer 3 VM-Hosts (den in der Stadt) alle wichtigen VMs am laufen gehalten.

Das Update vom Ceph-Cluster lief anfänglich gut, bis auf eine kurze Downtime. Das Cluster hat Lese- und Schreibzugriffe blockiert, weil kurzzeitig zu wenige Teile vom Cluster online waren. Aber dann waren auch alle Clusterknoten auf der neusten LTS Version.

Das "Upgrade" der VM-Hosts wurde zu einer Neuinstallation, damit alles mal wieder sauber und gleichmäßig aufgesetzt ist. Daher hat das länger als geplant gedauert. Besonders kamen hier unerwartete Inkompatibilitäten zwischen Betriebssystem, verwendeter Virtualisierungssoftware und Storage zu Tage, welche den Prozess weiter verzögerten.

Die wichtigsten VMs (auf dem KVM-Host in der Stadt) konnten dann leider unerwarteterweise nicht mehr mit der neuen Ceph Version reden und damit waren auch DHCP/DNS-Dienste nicht mehr verfügbar. Das war Freitagbend gegen viel-zu-spät Uhr und das war auch der Zeitpunkt als die ersten Mails von euch eintrudelten :)

Um den Netzbetrieb schnellst möglich wieder herzustellen wurde ein manuelles Upgrade des Linuxes auf dem VM-Host in der Stadt durchgeführt (das dauert leider auch etwas...). Nach dem Upgrade waren die Ceph Versionen wieder kompatibel und die wichtigsten Server konnten wieder gestartet werden. Damit hatten alle (ok fast alle) Nutzer wieder Internetzugriff.

Die Ausfälle haben also lediglich unsere Server betroffen. Unser (Kabel-)Netzwerk ist super stabil und redundant aufgebaut. Die Ausfälle des Internetzugangs rühren daher, dass man ohne DHCP-Server keine IP-Adresse bekommt und ohne DNS-Server keine Domains in IP-Adressen auflösen kann.

Zusätzlich erschwerend kam hinzu, dass es aktuell ungelöste Probleme im Netzwerk zwischen der Serverfarm in der Stadtmitte und den Wohnheimen Pfaffenhof 2 und Bauhäusle gibt. Dieses Problem sorgt zum Beispiel dafür, dass der zweite DHCP-Server in der Stadt seine Antworten nicht an eure Computer in den betroffenen Wohnheimen schicken kann, die Pakete gehen unterwegs verloren oder kommen so kaputt an, dass sie verworfen werden. Daher kamen die meisten eurer E-Mails auch aus den besagten Wohnheimen.

Wenn du es geschafft hast bis hier zu lesen: Komm doch demnächst nach dem Support mal bei uns vorbei und lass dir alles zeigen. Wir sind auf der Suche nach neuen und motivierten Mitgliedern. Du lernst hier spannende Dinge und hast die Möglichkeit mit neuer cooler Hardware zu spielen.

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