Die Selfnet Netzwerk-Karte
Mittlerweile ist unsere interaktive Netzwerkkarte öffentlich geworden, mit der man den momentanen Zustand unseres (internen) Netzes besser nachvollziehen kann.
Wir möchten euch aber auch den Weg aufzeigen, wie diese Entwicklung über die Jahre entstanden ist.
Vor einigen Jahren auf einer Gulasch-Programmier-Nacht in Karlsruhe eine Javascript-Library (VivaGraphJS zur Graphendarstellung, die unter anderem in der Moleküldarstellung genutzt wurde, anzupassen um Netzwerke zu visualisieren.
Ursprünglich war der Gedanke nur, dass man mal “sieht” wie unser Netzwerk eigentlich aussieht. Das die Karte lustig durch die gegend “gebobbelt” werden konnte hat den Spaßfaktor natürlich erhöht :)
Einige Jahre später hat ein anderes unserer Mitglieder ein Script in Perl gebaut (weil er Perl lernen wollte), dass unser Netzwerk automatisch untersucht und Nachbarbeziehungen erfasst. Dies funktionierte über Anfragen an unsere Geräte per SNMP, welche die Nachbarbeziehungen per LLDP abgefragt haben.
SNMP (Simple Network Management Protocol) ist dabei ein einfaches Netzwerkverwaltungsprotokoll, dass wir eigentlich benutzten um zum Beispiel Auslastungsinformationen wie Temperatur, CPU-Last oder Traffic auszulesen. Dieses Protokoll kann aber (mit den richtigen Benutzerdaten) auch andere Informationen abrufen. Diese Informationen umfassen die LLDP (Link Layer Discovery Protocol) Daten des Gerätes. LLDP funktioniert dabei zwischen konfigurierten Geräten auf einer der untersten Netzwerkebenen, noch bevor IP-Adressen benutzt werden und tauscht zwischen verbundenen Geräten Informationen aus. Diese Informationen beinhalten zum Beispiel den Hostnamen oder auch den angeschlossenen Port. Dies kann daher auch dafür genutzt werden, physikalische Fehler in Verbindungen zu finden.
Ein Beispiel
Local Interface Parent Interface Chassis Id Port info System Name
ge-0/1/2.0 - xx:xx:xx:xx:xx:xx ge-0/1/0.0
Diese Daten wurden ursprünglich dann nur genutzt um fehlende Verbindungen oder fehleranfällige Knotenpunkte zu finden (per Script).
Die letzten Jahre wurde dies dann “verheiratet”. Die ersten Versionen sind von 2016 und wurden dann fürs interne Fehlersuchen und zum visualisieren genutzt. Seit Dezember 2017 ist dies Projekt bei uns im internen Gitlab verzeichnet, allerdings eher als “Bastelprojekt” und nicht als “produktives Projekt”. Mithilfe der Karte konnte man beispielsweise nach großen umbauten oder neuen Wohnheimen feststellen, ob irgendwo Glasfasern falsch gesteckt sind oder Verbindungen noch fehlten.
Mittlerweile hat sich das Projekt aber soweit entwickelt, dass mehrere Personen das zum debugging oder zum verstehen des Netzwerkes genutzt haben.
Daher haben wir das Projekt jetzt automatisiert (das man es als Script ausführen kann) und auch etwas “aufgehübscht” und weitere Features eingebaut. So kann man jetzt auch per Farbe die Geschwindigkeit der Verbindungen erkennen, Hosts nach Typ erkennen oder einzelne Sachen nacheinander einblenden. Letzteres war ein wichtiger Punkt nachdem wir angefangen haben die WLAN-Accesspoints aufzunehmen, da die Karte einfach unglaublich komplex wurde.
Ausschnitt der Netzwerkkarte
Aus Gründen der Transparenz für unsere Mitglieder (und damit jeder mal sehen kann wie das alles aussieht) haben wir die Karte nun auf unserer Webseite eingebunden. Direkter Link
Natürlich gibt es noch einige kleinere Probleme, die wir hoffen bald beheben zu können.
Wir danken hiermit allen Mitgliedern, die bei der Realisierung des Projektes beteiligt waren.
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